Hallo zusammen!
Ich beziehe mich mit meinem Beitrag auf die gleichnamige Anleitung von Martin / BigAl aus dem Downloadbereich. Diese Anleitung hat mir wirklich geholfen und mir den letzten Anstoß gegeben, mich mal um meinen nicht mehr funktionierenden Heckwischer zu kümmern. Deshalb möchte ich hier schildern, wie es bei mir geklappt hat und ein paar Ergänzungen / Bemerkungen hinzufügen. Wer sich, so wie ich, nur ganz gelegentlich mit solchen mechanischen Arbeiten beschäftigt, auf den lauern ein paar Fallen...
Werdegang war so, wie es sicher bei vielen abläuft: Der Heckwischer wird immer langsamer, bleibt bei etwas Schnee oder Eis auf der Scheibe dann auch mal stehen, irgendwann geht er gar nicht mehr. Ich hatte ihn mit Sprüh- und normalem Öl schon ausgiebig behandelt, das half aber nur für kurze Zeit. Die erwähnte Anleitung beschreibt das genauso. Kurz nach meiner letzten Behandlung war der Wischerarm so fest, daß ich ihn auch mit kräftigem Drücken nicht mehr in die Ruhelage zurück bewegen konnte.
Also hab ich das PDF ausgedruckt, noch mal durchgelesen und dann losgelegt. Der Ausbau war problemlos, der Wischerarm ließ sich problemlos abnehmen, die Kunststoffmutter von außen mit einer Wasserpumpenzange gut lösen.
Nach kurzer Zeit war der Wischermotor ausgebaut. Ich habe dann die Nieten des Gehäusedeckels ausgebohrt und diesen abgenommen. An dieser Stelle sollte man kurz innehalten und sich vorher überlegen, wie der Zusammenbau später aussehen soll. Dazu unten mehr.
Anschließend habe ich die Antriebswelle herausgetrieben, zur Verdeutlichung noch ein Bild, wie das aussieht.
Meine Welle war im Bereich des O-Rings nicht besonders korrodiert, die Bohrung im Gehäuse ist auch ausreichend weit und klemmt an dieser Stelle nicht. Das habe ich allerdings erst so richtig bemerkt, nachdem ich die ganze Anordnung wieder in das Gehäuse einführen wollte. Die Problemstelle lag in meinem Fall im Bereich des festen Gleitlagerrings, der sich auf der Welle befindet.
In diesen beiden Ringen wird die Welle eigentlich gelagert. Der vordere ist etwas kleiner und sitzt fest auf der Welle, der hintere größer, hier schwenkt die Welle im Inneren des Lagerrings hin und her. Ob das so richtig ist, oder ob es eigentlich so sein soll, daß beide Gleitlager in den Stutzen des Gehäuses eingepresst sind und die Welle innen läuft, kann ich nicht sagen. Eigentlich könnte man das so erwarten, aber es ist mir selbst mit viel Anstrengung nicht gelungen, das vordere Lager auf der Welle zu bewegen. Wahrscheinlich hat es sich bombenfest gefressen.
Mir lief jedenfalls die Zeit davon, das Ganze dauerte doch schon eine ganze Weile, und der Deckel war auch noch nicht wieder drauf. Also hab ich mit einem kleinen Schleifer den Stutzen innen, in der Tiefe hinter dem O-Ring, etwas aufgeweitet, bis die Welle wieder leicht lief.
So, und nun kam die Aktion mit den Schrauben. Mir waren beim Ausbohren zwei der Löcher ein wenig verlaufen, und zwar genau die beiden, bei denen am wenigsten Platz ringsrum ist. Martin hatte in seiner Anleitung ebenfalls darauf hingewiesen. Da ich keine selbstschneidenden Schrauben hatte, mußte ich natürlich M4er Gewinde in die Löcher schneiden, denn ich hatte ja schon mit 3,5mm gebohrt. Nachdem diese ringsrum drin waren, mußte ich allerdings noch den Deckel und auch die Plastikdichtung aufbohren, damit die M4-Schrauben überhaubt durchpassten und an den besagten zwei Stellen nochmals auf fast 5mm aufweiten, um meine etwas versetzten Schrauben durchzubekommen.
Das alles produziert nicht gerade kleine Mengen an Metallspänen, die auf keinen Fall in das Getriebegehäuse des Motors geraten dürfen. Deshalb hätte ich besser erst ein wenig mehr überlegen und messen sollen, bevor ich in meinem Eifer den Deckel herunterzubekommen, zum Bohrer gegriffen habe. Ich würde beim nächsten Mal vor dem Öffnen mit 2,5mm durchbohren und sofort M3-Gewinde schneiden, anschließend den Rest des Nietzapfens über dem Deckel wegbohren. So könnten überhaupt keine Späne ins Gehäuse gelangen.
Alles in Allem hat mich die Aktion schließlich doch mehrere Stunden Arbeit gekostet.
Ich möchte nochmals betonen, daß ich hier nur eine persönliche Ergänzung zu der Anleitung von Martin geben und diese auf keinen Fall kritisieren möchte. Bestimmt gibt es erfahrene Bastler, denen die ganzen Fehler, die ich gemacht habe, nicht passieren.
Und für die anderen habe ich das geschrieben....
Viele Grüße: Rainer