Autor Thema: ..und er rostet doch. Ulysse 1996  (Gelesen 611 mal)

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Offline Schwarzerpeter

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..und er rostet doch. Ulysse 1996
« am: 01. Dezember 2021, 14:19:10 »
Mein persönlicher Erfahrungsbericht zu
    Fiat Ulysse 220 2.0 Bj 1996  /   4001 684 :


Und er rostet doch!
Hatte rauschendes Wasser im Schweller Fahrerseite und wußte lange nicht woher?
Ein Hinweis auf´s Wasser war denn auch ein, „angelaufener“ schwarz gepunkteter Sicherheitsgurt. Hinter dem dann auch der „versteckte“ Rost vor kam.

Gefunden habe ich:

- Dichtfuge Schiebetürholm,
Höhe der mittleren Schiebetürführung, in der Nische die ins Auto rein geht. Die verfüllte Fuge war porös undicht!

Eine Lösung:  Fuge gereinigt und mit langsamen 2Std. Epoxidharzkleber neu verfüllt.
Gut war auch, das Blech und nachher den Kleber, vorsichtig mit einem Heizluftfön anzuwärmen. Der pastöse Kleber wird kurz flüssig, verfüllt bläßchenfrei und kriecht wahrscheinlich auch in kleine Ritze.
- aber Vorsicht mit allen Anbauteilen in der Nähe bei Heißluftfön. Glas kann springen, Kunststoffe, Dichtungen, div. Einraster ... können sich verformen und unbrauchbar werden!-
Wie der Kleber reagiert, und wieviel Wärme der braucht vorher ausprobieren, sonst lassen.
Ein Heißluftfön kann richtig viel Schaden anrichten!

- Tankdeckel, Falzfuge vorne,
Übergang zur Karosserie ist nicht dicht. ..  Mit langsamen Epoxid verfüllt...

Muß nicht sein, aber ich mußte sowieso den Tankdeckel mit Sicherungsriegel Schiebetür abnehmen, das ist der flache schwarze Deckel etwas niedriger im Schiebetürholm, siehe Seilzug im Radlauf.
Ansonsten die im Radkasten oben drin stark verschmutzen Schrauben, ohne Kraft mit viel Ballistol Universalöl mit hin und her ausdrehen. Der Seilzug steckt mit einer Drehrastung hinten im Tankdeckelgestell. Am Besten erstmal sauber machen, dann bißchen den Kunststoffholm des Seilzug zum Tankdeckel drücken und glaub gegen die Uhr vom Seilzug aus besehen drehen bis die „Nasen“ durch die gereinigten Aussparungen ausrasten.
Zusammenbauen geht sogar relativ simpel. (U-Haken muß halt in Achse greifen..)


-  Zierleiste unterm Tankdeckel.
Der Zierleisten-Rastclip mit Dichtungslippe an der Schiebetür, und der unterm Tank, waren nicht mehr  wasserdicht.

Vermutlich hat sich da mal der arg Temperaturempfindliche Leisten - Abschlußkunststoff in der Sonne verformt und gegen das Blech gedrückt?
Mit Heißluftfön (Warnung! siehe oben) ganz kurz und vorsichtig den Kunststoff anwärmen und richtig in Form kommen lassen.
Leiste abnehmen, per den Kunststoffclips die innen im Werkzeugfach und dort auch hinter der Polstermatte zum Tankdeckel hin, hinter Zentralverriegelung Tankdeckel, zu sehen sind.
Ein unsichtbarer steckt noch ein paar cm vor Ende der Zierleiste zur Tür hin

Für die Zierleiste hatte ich keine ganz vernünftige Lösung. Die Rastclips mit Dichtlippe sind einfach zu tauschen, aber ich habe die noch nirgends zu kaufen gesehen! Also probier ichs mal mit einem Zellband und Olivenöl.
Die Rastclips habe ich, dann noch zusätzlich dem Einrasten, mit einem dünnen doppelten Kabel (das rum lag) nach innen mit Querstab gesichert. Will die gute Leiste nicht verlieren. ?
Das dünne doppelte Kabel, bißchen auf ein zwei cm in der Mitte der Länge getrennt, lies sich super auf ..in die Raster ziehen und beansprucht diese bei Zug symetrisch. ...
Mit etwas Zug kann sich dann eine Dichtkante ins Zellband drücken, das salzfreie Olivenöl im Zellband läßt Wasser u. U. außen vor. !?


Und nun mal durch den Winter und im Frühjahr mal schauen, was´s gebracht hat !?



Vielleicht hilft´s weiter, wenn was falsch ist bitte korrigieren ..
Gruß Peter

Offline Eph 3, 9

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Re: ..und er rostet doch. Ulysse 1996
« Antwort #1 am: 11. November 2023, 20:52:42 »
Guten Abend,
ich will das Thema noch einmal kurz aufwärmen. Bei meinem Ulysse fing es damit an, dass der linke hintere Kotflügel neben der Schiebetür rostete. Nachdem ich das für teuer Geld für den Tüv-Segen hab richten lassen, kommen nach nur 6 Monaten schon wieder blasen und dem Lack hervor.

Blasen


Da steht das Wasser drin und scheint vom Durchgang des Sicherungsriegel (?) zu kommen




Hier der Durchgang vom Radhaus, wenn ich mich nicht irre


Beifahrereseite ist unauffällig



Wie kommt das, ist der Gummi eingegangen und dichtete nicht mehr?
Was unternimmt man da gegen die Ursache, Silikon?
Und die Rostecke mit Owatrol fluten?

Danke für eure Hilfe
Gruß
Ephi
« Letzte Änderung: 12. November 2023, 09:48:18 von Eph 3, 9 »
Ulysse 2.0 Turbo
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Offline Schwarzerpeter

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Re: ..und er rostet doch. Ulysse 1996
« Antwort #2 am: 13. November 2023, 10:24:00 »
Hallo Eph 3,9

Offline Schwarzerpeter

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Re: ..und er rostet doch. Ulysse 1996
« Antwort #3 am: 13. November 2023, 12:29:32 »
Hallo Eph 3,9 , nehm die Schraube vom Sicherheitsgurt und Kunststoffverkleidung deines *Bild 2* und *Bild3* ab.

Da ist eine schmale Spachtel gut. Mit der stichst du das zähe Schaummaterial außen um den Lack herum ab.
Ist das Füllmaterial locker, kannst du versuchen es möglichst ganz nach oben anzuheben.

Hinter, oder unter dem Schaum findest du das Rostloch und den Hohlraum zum Radkasten.

Ursache bei mir war nicht der Gummipfropfen im Radlauf deines *Bild 4*!
( ... den Radlauf hast du ja perfekt sauber gemacht, wow ... )
Ursache bei mir, waren drei undichte Fugen in der Karosserie! :
( .. dem hinteren linken Kotflügel. )

a. - Die mittlere Schiebetürführung
      Oberhalb deines *Bild 1* , am hinteren Türholm, die Vertiefung für die Schiebetür-Rollen.
      In der Mulde verläuft gleich vorne dran eine Fuge *Kotflüge zu Muldenblech*.
      Die Fuge ist gekittet aber nicht mehr dicht !!
      Kontrolle: Verwende einen kleinen Spiegel mit Taschenlampe. Den kleinen Spiegel in den Türholm, *dein Bild 3*, stecken
      während du aüßen mit einer alten Spülmittel-Flasche die Fuge bewässerst.
      Ist die Fuge porös undicht siehst du da innen die Tropfen.
      Natürlich kann man auch einfach das Muldenblech im Holm innen, mit Toilettenpapier oder Küchenrolle ausstopfen.
      Wird das feucht, ist die Fuge nicht mehr dicht.
      Nach entfernen vom alten Kit, habe ich die Fuge mit einem langsam bindenden Epoxidharz-Kleber verfüllt.
      Silikon war mir zu unsicher, ich habe erst jetzt wieder TÜV und seither nicht geschaut ...

b. - Am Tankdeckel
      Die Karosseriefuge vom Kotflügel zur Mulde Tankstutzen
      Die Fuge ist mit entfernen der gesamten Innen-Verkleidung Radlauf / Kotflügel von innen einsehbar.
      Innen, entweder mit Spiegel und Taschenlampe die Fuge auf Tropfen kontrollieren
      oder mit einem Stab ein helles Tuch unter der Tankdeckel-Mulde einziehen und auf Feuchte gucken,
      während du aüßen mit einer Spülmittel-Flasche die Fuge wässerst.
      Auch diese Fuge habe ich ringsum mit Epoxidharz-Kleber neu abgedichtet.

c. - Die Zierleiste vom hinteren linken Kotflügel
      Die Zierleiste wird per Steckerle in Bohrungen des Kotflügel fixiert.
      Mit entfernen der gesamten Innenverkleidung Radlauf und Kotflügel gut zu finden und einzusehen.
      Da mach von außen den Wassertest und beobachte (wie beim Tankdeckel) ob Wasser eindringt.
      Bei der Zierleiste erkennst du unter Umständen, aber auch schon den "Wasserrand" am Schmutz um die schwarzen
      Widerhaken - Zierleistenhalter - Steckerle.
      Bei mir ist die Zierleiste einfach nicht mehr perfekt auf dem Kotflügel angelegen ( vielleicht durch Sonne im Sommer?).
      Dann dichten die kleinen Dichtlippen am Steckerle nicht mehr und Wasser läuft über den Kotflügel in die Nischen vom
      Türholm. Dein *Bild 1*.
      Lösung:  ?? 
      Die Zierleiste entfernst du gut von innen, indem du die Widerhaken-Steckerle einfach sorgsam zusammenpresst.
      Neue Steckerle habe ich nirends gefunden !! Leider. Also auf das was du hast gut acht geben !!
      Mein Versuch war so, daß ich ein dünnes Kabel an die Steckerle zwirnte, die gereinigten Steckerle einzog und innen eine
      Konstruktion machte  an der ich die Karosserie-Zierleiste wieder dicht ans Blech ziehen konnte.(Holzplättchen mit Loch
      das die Steckerle überbrückte, ein Keil oder Stäbchen, mit dem verzwirnten Kabel anziehen und wiederum an einem Stab
      oder Keil verzwirnen ..)
      Zusätzlch habe ich die obere Kante mit einem dünnen Dichtband frisch hinterlegt.

      Die Steckerle selbst, einfach mit Silikon ankleben geht. Hast dann halt sehr große Probleme, bei der nächsten Reparatur
      das Zeug wieder zu entfernen ...

.. hoffe das bringt dich weiter,
die Ecken in die man da rein muß sind etwas nervig, aber es hat sich bei mir bislang gelohnt.
Von außen sieht´s gut aus. Der linke Schweller füllt sich nicht mehr mit Wasser.
Und wenn jetzt der TÜV ansteht und mit etwas Zeit werf ich denn mal wieder einen Blick.

Dir viel Erfolg