Thema: LKW unter 2,5t auf WoMo umschreiben

[Cox]

Moin aus dem Norden,
vor kurzem war ich mit meiner Tochter beim TÜV um, wie es im Forum ja häufig empfohlen wird, vor Abschluss der Umbauarbeiten mit dem zuständigen Prüfingenieur mal über die beabsichtigte Umschreibung zum Wohnmobil für ihren Jumpy (derzeit mit LKW-Zulassung) zu sprechen.
Leider verlief das Gespräch nicht ganz so wie wir es uns erhofft hatten.
Nachdem wir uns einige Tage vorher einen Termin für Donnerstag 16.45 Uhr hatten geben lassen, waren wir auch pünktlich vor Ort und warteten auf den Prüfingenieur. Nach einigen Minuten ging dessen Tür auf aber anstelle einer netten Begrüßung sprach der Prüfer über uns hinweg die Sekretärin an ob es wirklich richtig sei, dass er JETZT noch einen Termin habe. Nachdem sie dieses bejaht und ihn auf uns verwiesen hatte, kam von ihm noch der Spruch "Na, dann müssen wir uns aber sehr beeilen!".
Ähnlich serviceorientiert verlief auch das weitere Gespräch.
Zuerst wurde uns klar gemacht, dass es sehr ungünstig sei, das Fahrzeug nich dabei zu haben - da half auch kein Hinweis auf die Tatsache, dass der Wagen im Moment abgemeldet ist.
Nach einem kurzen Blick in den Fahrzeugschein wurde uns dann mitgeteilt, dass dieses Fahrzeug niemals ein Wohnmobil werde. Begründung: LKW unter 2,5t zulässiges Gesamtgewicht!
Als Beleg wurde noch kurz eine Seite aus den Fachinformationen TÜV NORD ausgedruckt und der entsprechende Abschnitt markiert.
Auf die Frage, ob man das Fahrzeug nicht eventuell auflasten könnte, kam zuerst der Spruch, nun müsse man doch langsam über eine Beratungsgebühr nachdenken und danach die Aussage es sei nur wichtig, wie das Auto mal vom Band gelaufen sei.
Falls wir den Ausbau in diesem Auto dennoch machen würden, würde die Betriebserlaubnis erlöschen und es sei zusätzlich Steuerhinterziehung.
Fazit: Wir sollten das Auto verkaufen und uns dann einen "PKW" kaufen, den könne er dann begutachten.

Damit war dann das immerhin kostenfreie "Beratungsgespräch" beendet und meine Tochter am Boden zerstört.

Habt Ihr eine Idee, was man machen kann um legal an eine Wohnmobilzulassung zu kommen?

Gruß Stephan

[Jensg]

Jemanden freundlichen suchen. https://www.promobil.de/werkstatt/anforderungen-richtlinien-wohnmobilzulassung/
fand ich jetzt mal auf die Schnelle. Und da geht schon heraus hervor, das man sich die richtige Prüfstelle bzw. das Bundesland aussuchen sollte, das einem die weinigsten Steine in den Weg legt.
Jens

[Jensg]

Im einfachsten Falle Sitzbank hinten rein, Trennwand raus, PKW-Zulassung. Sitzbank hab ich noch, läßt sich auch sonst auftreiben, wenn die Gurthalterung an der C-Säule vorhanden sind.
Jens

[Cox]

Danke Jens,
ein Bekannter meinte noch, wenn das mit der WoMo-Zulassung nichts wird soll ich alle Einbauten mit Flügelmuttern einbauen - dann sind die Einbauten nach Aussage des TÜVs ja nur "Ladung" und die ist im LKW ja erlaubt 

[Cox]

Leider klappt das mit der Bank nicht - Gurthalterungen hat er nicht (nur Löcher ohne eingeschweisste Muttern) und Befestigungspunkte für die Sitzbank gibt's leider auch nicht - ist halt die nackte Handwerker Blechausstattung.

[Cox]

Moin!
Ich habe mal versucht die besagte Richtlinie 2007/46/EG Anhang XI Anlage 1 zu entschlüsseln - leider konnte ich aus der Tabelle aber nicht wirklich schlau werden, da mir die Legende dazu fehlt und nicht weiß, was die Buchstaben in den einzelnen Tabellenspalten bedeuten sollen. Vielleicht gibt es hier ja Experten?
An anderer Stelle im Netz hatte ich gelesen, das die TÜV Fachinformationen für Wohnmobilumbauten inzwischen wieder zurückgezogen wurden und ich konnte nicht herausfinden, ob besagte EU-Richtlinie noch gültig ist ... Fragen, die für einen Laien wie mich nur schwer zu beantworten sind.

Falls jemand im Forum schon einmal mit dem gleichen Problem zu tun hatte und eine Lösung gefunden hat oder mir erklären kann wie man aus dieser Richtlinie schlau wird, wäre ich über jede Info sehr dankbar.

Gruß Stephan

[Jensg]

Zwecks Ladung, das kann gehen, und die Zweckentfremdung geschiet dann auf Privatgelände. Blöde Sache, mal höflich bei den gewerblichen Umbauern anfragen ist auch eine Möglichkeit. Meinen Scudo bekam ich auf knapp 2,5to aufgelastet, als ich die dritte Sitzbank nachgerüstet habe. Aber eben nicht darüber.
Jens

[pegasus]

Moin Stephan,

der VdTÜV hat vor einigen Monaten ein aktualisiertes Merkblatt zum Thema Wohnmobilabnahme herausgegeben. Das ist zwar deutlich umfangreicher als der Vorgänger, von Einschränkungen für Lkw bis 2,5 t steht allerdings nichts drin. Es besteht also Hoffnung.

Obwohl alle vorhandenen Prüforganisationen in den einzelnen Bundesländern die HU vornehmen dürfen herrscht bei der Womo-Abnahme immer noch ein Monopol der hauptsächlich zuständigen Prüforganisation. In Schleswig-Holstein dürfte dies wohl der TÜV Nord sein. Viel hängt jedoch von Ahnung und Lust des Ingenieurs ab. Es lohnt sich aber:

A) im größeren Umkreis die Prüfstellen abzutelefonieren. Obacht: Prüfingenieure bedienen oft mehrere Stellen in einer Gegend.

B) den TÜV Hamburg oder die DEKRA in Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen-Anhalt anzusprechen.

C) der ganz offizielle Weg wäre vermutlich, die Zentrale des TÜV Nord wegen der Womo-Zulassung anzusprechen. Marke, Modell, grobe Einrichtung, (nicht unbedingt die Tonnage).

Als Grundvoraussetzung gelten immer noch die EU-Vorgaben Bett/ Staumöglichkeit/ Tisch/ fest installierte Kochmöglichkeit/ wohnlicher Gesamteindruck.

Auf die Variante Lkw mit Ladung würde ich nicht gehen. Mit ein wenig Pech kann das als Steuerhinterziehung ausgelegt werden.

Viel Glück

pegasus/ Marc

[Saburr]

Hallo,

ich habe letztes Jahr einen Jumpy 3 Kastenwagen zum Wohnmobil umgebaut.

War als LKW (Länge L2, 4,95 Meter) angemeldet.

Ich konnte den zun Wohnmobil ummelden. Leergewicht musste ich voher wiegen lassen. Sind bei mir 1975 kg. Er darf halt nicht schwerer als die 3,5 Tonnen beladen werden, schaffe ich so eh nicht, da ist viel Luft für Camping und Surfmaterial.

Woher kommt das mit den 2,5 Tonnen? Oder ist der Jumpy auf 2,5 Tonnen abgelastet?

Grüße

[jürgen60]

Hallo,

der TÜV verlangt für das neue Merkblatt schon ein hübsches Sümmchen 

https://www.vdtuev.de/news/merkblatt-wohnmobile


Wenn man ein wenig recherchiert, findet man vielleicht was im Netz. Wie z.B. im T4 Forum. Zweiter Beitrag.

https://www.t4forum.de/forum/index.php?thread/218478-umbau-zum-wohnmobil/

Ich gehe davon aus, dass man dort als User angemeldet sein muss, um sich das herunter zu laden. Ich bin es nicht.  Also vielleicht mal probieren.

Meinen Expert habe ich vor vier Jahren umgebaut. Die damalige Erfahrung zeigte mir, dass es auf den Prüfer ankommt. Beim dritten Prüfer war die Abwicklung ohne größere Probleme machbar. Lediglich die fest eingebaute Kochstelle wurde von ihm vorgegeben, damit er den Papierkram abwickeln konnte.

Ob das  nun nach dem neuen Merkblatt auch noch möglich wäre ... ???

Mein Tip ... nicht unbedingt Montags, Freitags, oder kurz vor Feierabend hin. Das mag man allgemein nicht Und freundlich bleiben.

Viel Erfolg

Gruß Jürgen

[Cox]

Ich hab jetzt mal gute Nachrichten!
Der zweite Versuch war in Oldenburg i.H. und der Ingenieur hatte nichts zu beanstanden. Super Typ und total begeistert von den vielen kleinen Ideen, die in dem Ausbau stecken.
Ende gut, alles gut...

[Jensg]

Das freut mich.
Gute Fahrt weiterhin.
Jens