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Geländepraktikum
ESCHWEGE
14. - 22. OKTOBER. 1996
Referat: DIE GEOMORPHOLOGISCHE KARTE
1:25 000 BLATT 17
4725 BAD SOODEN-ALLENDORF
INTERPRETATION VON DARSTELLUNG UND INHALT
Praktikumsleiter: Prof. Dr. U. Treter
Dr. A. Stützer
Referent: Andreas Nagl
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 3
2 Gebietseinordnung und geomorphologischer Überblick 3
3 Die Inhalte der GMK 25-17 und die Art ihrer Darstellung 3
3.1 Topographie/Situation 4
3.2 Geomorphographie 4
3.3 Substrat 5
3.4 Geomorphologische Prozesse 5
3.5 Hydrographie 5
3.6 Geomorphologische Prozeßbereiche 6
4 Grobgliederung der Prozeßbereiche des Blattes Bad Sooden?Allendorf 7
5 Zusammenfassende Wertung 8
6 Abbildungen 10
7 Literatur 15
1 Einleitung
1976 entwickelt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in Bonn das Programm "Geomorphologische Detailkartierung in der Bundesrepublik Deutschland". Aufgabe dieses "GMK-Schwerpunktprogramms" ist es, sowohl die Arbeitsvorschrift (Richtlinien und Legenden) für die Kartierung zu entwerfen, als auch die Verwendbarkeit an Hand einiger Kartenblätter zu überprüfen. Kartiert und fertiggestellt wurden bisher einige Karten im Maßstab 1:25 000 (GMK 25) und einige wenige Karten im Maßstab 1:100 000 (GMK 100).
Am Beispiel der geomorphologischen Karte 1:25 000 Blatt 17 - 4725 Bad Sooden-Allendorf soll nun gezeigt werden, welche Inhalte und welche Darstellungsarten diese Karte aufweist. Dabei soll auch auf den Kritikpunkt, die GMK sei durch zu viele Informationen überladen und zu unübersichtlich, eingegangen werden.
Kartiert wurde die GMK 25:17 nach der Kartieranleitung "Grüne Legende" von Leser & Stäblein (1975).
2 Gebietseinordnung und geomorphologischer Überblick
Das Osthessische Bergland liegt zwischen dem Kasseler Becken im Westen und dem Thüringer Becken im Osten. Im Süden schließt das bergige Vorland der Rhön an, im Norden das Leinebergland. Innerhalb dieses Osthessischen Berglandes befindet sich das Werra-Meißner-Land , woraus die GMK 25:17 einen Ausschnitt zeigt.
STÄBLEIN charakterisiert das Bergland wie folgt:
"Sanft konvex - konkave Bergformen und Bergzüge, mit wechselndem geologischem Untergrund unterschiedlich geformt, Verebnungen, die sich zum Teil über weitere Distanzen als zertalte Reste alter Hochflächen zeigen, weite eingesenkte Becken, eine dichte Zertalung mit reifen, oft terrassierten Tälern und zum Teil breiten Talsohlen, die sich im Einzugsgebiet meist in Trockentälern, Hangkerben und Dellen verlieren, dies sind allgemein die bestimmenden Oberflächenformen der Reliefgestalt der deutschen Mittelgebirge und so auch im Werra-Meißner-Land." (aus STÄBLEIN 1986, S257-258)
3 Die Inhalte der GMK 25-17 und die Art ihrer Darstellung
Auf den ersten Blick erscheint die GMK 25-17 ziemlich undurchsichtig. Das von Stäblein soeben beschriebene Relief kann von einem Ungeübten nur erahnt werden. Nur die flächenhaft dargestellten Farbbereiche treten deutlich hervor. Die grauen und schwarzen linienhaften Elemente liefern bei einer groben Betrachtung eher ein chaotisches Bild.
Erst bei einer genaueren Analyse, insbesondere der umfangreichen Legende, erkennt man die einzelnen Darstellungsbereiche und ist in der Lage diese zu deuten. Die Inhalte der GMK 25?17 sind in einzelne Informationsschichten gegliedert, wobei man sich anfangs wünscht, die einzelnen Schichten (Layer) wie bei einem GIS-System an- und ausschalten zu können.
Diese einzelnen Schichten der Karte sollen nun genauer besprochen werden.
3.1 Topographie/Situation
Als Grundlage wurde die Karte mit der Topographie grau unterlegt. Die Gauß-Krüger Koordinaten reichen auf dem Blatt Bad Sooden-Allendorf von R3558/H5685 bis R3569/H5674.
In Bereichen mit einem hohen Informationsgrad treten besonders die Höhenlinien völlig in den Hintergrund. Ein Beispiel hierfür ist der Bereich östl. von Hundelshausen (R3560/H5685).
3.2 Geomorphographie
Eine Fülle von geomorphologischen Reliefformen werden beschreibend dargestellt. Bei der Einteilung wird geomorphometrisch vorgegangen.
Neigungen
Neigungen werden flächenhaft durch ein graues Strichraster dargestellt, wobei die kleinste Fläche in der Karte 2 x 4 mm beträgt. Es gibt 7 verschiedene Neigungsklassen:
R2° >2°-7° >7°-11° >11°-15° >15°-35° >35° kleinräumig wechselnde Neigungen
Wölbungen
Wölbungen, die in ihrer Basisbreite größer als 100m sind, werden in 4 Klassen aufgeteilt:
konvex, Wölbungsradius 300-600m schwache Wölbung
konkav, Wölbungsradius 300-600m schwache Wölbung
konvex, Wölbungsradius 6- konkav, Wölbungsradius 6- Sinn der schwarzen Wölbungslinien ist es, Reliefelemente zu erfassen, die nicht als flächenhafte Neigung dargestellt werden können und dennoch breiter als 100m sind, also Gebiete in denen sich die Neigungsverhältnisse markant ändern.
Reliefelemente mit Basisbreite < 100m
þ Stufen und Kanten sind nach Stufenhöhe und Grundrißbreite differenziert. Hier findet man auch übergeordnete Signaturen, wie die Schichtstufe des Muschelkalks westl. des Weißenbachtals. Solche Signaturen dienen der Grobgliederung des Reliefs und können auch eine Basisbreite von mehr als 100m besitzen. Durch die Verwendung eines kräftigen Schwarz treten die Symbole in der Karte gut hervor.
þ Täler und Tiefenlinien werden in den einzelnen Grundformen und Mischformen mit Angabe der Talsymmetrie dargestellt, wobei die Breite von 25- Breite muldenförmige Tiefenlinie Muldental
kastenförmige Tiefenlinie Sohlental
kerbförmige Tiefenlinie Kerbtal
Kerbsohlental
Muldenkerbtal
þ Einzelformen, Kleinformen und Rauheit sind meist Reliefelemente mit Basisbreite Dolinen, Subrosionssenken, Sporne, Kuppen, Klippen, Wälle, Lesesteinhaufen, Hohlwege, Hügelgräber, Steinbrüche, Halden, Mülldeponien u.ä.
Als Rauheit werden Kleinformenvergesellschaftungen zusammengefaßt, deren Basisbreite in der Einzelform kleiner als 25m ist. Ein Beispiel sind Ackerterrassen, die nicht mehr einzeln dargestellt werden können. Das Gelände wird dann als stufig bezeichnet.
Eine Besonderheit sind die Quelltorfhügel im Weiberhemdmoor auf dem Hohen Meißner, die wegen ihrer Erhebung über die Reliefoberfläche mit in diese Rubrik aufgenommen werden.
3.3 Substrat
In der folgenden Informationsebene ist das oberflächennahe Lockergestein abgebildet. Man hat sich auf das Lockergestein beschränkt, da die Gesteinsverhältnisse bereits in der geologischen Karte ausführlich beschrieben sind. Einen Überblick bietet jedoch die geologisch-geomorphologische Übersichtskarte unterhalb der Legende im Maßstab 1:300 000.
Insgesamt sind 22 Kategorien aufgelistet, wobei Hauptgemengteile und Nebenkomponenten nach den Korngrößengruppen Ton, Schluff, Sand und Lehm gegliedert sind. Zusätze wie steinig oder beigemengter Grus charakterisieren den Bodenskelettanteil. Hinzu kommen Angaben über die Verbreitung von Basaltblöcken, Hang- und Blockschutt oder Geröllbeimengungen.
Die einzelnen Symbole sind aufgrund ihrer rötlichen Farbe relativ gut lesbar. Auch die nicht zu dichte Darstellung erleichtert das Lesen der Karte. Schwierig wird es nur wieder bei einer starken Überlagerung mehrerer Informationsschichten.
3.4 Geomorphologische Prozesse
Die orangeroten Signaturen der geomorphologischen Prozesse sind wieder eher unscheinbar und auch nicht flächendeckend auf der Karte vertreten. Um zum Beispiel die verschiedenen Signaturen nördlich des Meißners (R3560/H5678) zu erkennen, muß der Blick schon etwas geschärft werden.
Abgebildet sind hier Bereiche, die aus aktuellen Beobachtungen hervorgehen, Landstriche in denen sich das Relief momentan stark verändert. Hierzu zählen:
ð Flächenhafte Abspülungen, Rinnenspülung, Rutschungen, anthropogene Planation oder auch Viehtritte in land- und forstwirtschaftlichen Bereichen;
ð Steinschlag, Abrißspalten, Sackungen, oder Bodenkriechen in Bergbauarealen;
ð Tiefenerosion, Seitenerosion, Unterspülung und Kehlenspülung, Arbeitskanten und Feinsedimentationsbereiche.
Aufgenommen wurden solche Formen, um diese zu inventarisieren und um später mögliche Gefährdungspotentiale auszuweisen.
3.5 Hydrographie
Das Gewässernetz mit zahlreichen detaillierten Angaben ist blau dargestellt und übertrifft dabei bei weitem den Informationsgehalt einer topographischen Karte. So gibt es Informationen über Quellen und linienhafte Gewässer im Bezug auf Art und Zeitverlauf des Abflusses (ständig fließend, zeitweise fließend, zum Teil reguliert, unterirdisch abfließend). Auch werden Angaben über wasserwirtschaftliche Anlagen, Grundnässe, Staunässe, Quellnässe und Ausdehnung von Überflutungsbereichen gemacht. Besonders auffallend auf dem Blatt Bad Sooden-Allendorf sind die zahlreichen episodisch mit Wasser gefüllten Auslaugungssenken, die auf Gipsauslaugungen im unterliegenden Zechstein zurückzuführen sind.
3.6 Geomorphologische Prozeßbereiche
Die geomorphologischen Prozeßbereiche sind wohl mit die wichtigsten Aussagen der GMK. Hier werden die einzelnen Detailkenntnisse zusammengefaßt und interpretiert, um dann eine differenzierte Vorstellung über die Genese einer Landschaft zu erhalten. Die flächenhafte und damit auch die übersichtlichste Darstellungsart zeigt, welche Bedeutung dieser Informationsschicht zukommt. Ein Prozeßbereich soll dabei als ein Areal mit Basisbreite >100m verstanden werden, der vorherrschend durch einen Prozeßkomplex bzw. durch Strukturbedingungen geformt wurde (vgl. MÖLLER & STÄBLEIN 1986, S232). Beachtet werden muß allerdings, daß Reliefelemente meist polygenetisch entstehen und sich die Prozeßbereiche auf die dominanteste Eigenschaft festlegen, um so Areale mit einer bestimmten Charakteristik auszuweisen. Die Zuordnung erfolgt mit Hilfe einer sogenannten Entscheidungsleiter , mit der gewisse Kriterien wie aktuell, biogen, exogen u.a. abgefragt werden. Meist gehen die Formen auf Prozesse in der Vorzeit zurück (z.B. periglaziale Hangschuttdecken). So gibt die Karte zusätzlich Aufschluß über verschiedene Reliefgenerationen.
Insgesamt sind 16 Prozeßbereiche differenziert.
Prozeßbereich Legendennummer
denutativ, Hochfläche des Meißner 13.1
denutativ, Fußflächen 13.2
denutativ, hangial 13.3
kryogen, periglaziale Hangschuttdecken 13.4
fluvial, rezente Auen und Niederterrasse 13.5
fluvial, Mittelterrasse der Werra 13.6
fluvial, Hauptterrasse der Werra 13.7
organogen, Vermoorungsbereiche 13.8
strukturell, Oberflächengestein 13.9
subrosiv, Dolinen und Erdfälle 13.10
gravitativ, kryogen überprägte Rutschung 13.11
nival, gravitativ angelegte eiszeitliche Schneenische 13.12
periglazial-fluvial, Trockental 13.13
subrosiv, großräumige Auslaugungsbereiche 13.14
anthropogen, Bergbau und Steinbrüche 13.15
anthropogene Überformung 13.16
Zum besseren Verständnis seien hier einige geomorphologische Prozeßbereiche genauer beschrieben (vgl. MÖLLER & STÄBLEIN 1982, S76-82):
Strukturelle Bereiche:
Bei strukturellen Prozessen spielt das Gestein eine große Rolle für das Relief. So kommt es an den Kanten des Meißner-Plateaus durch Unterspülung des stark klüftigen Basalts zu Hangversteilung mit Basaltabstürzen.
Gravitative Bereiche:
Unterhalb der Kanten kam es im Periglazial häufig zu Schollen- und Blockrutschungen. Verantwortlich dafür ist die lehmig-tonige Schicht unter dem Basalt, die bei einem gefrorenen Untergrund zu einem Nässestau (Sommer) und damit zum Abgleiten der Blöcke führte.
Kryogene Bereiche:
Durch solifluidales Fließen haben sich Hangschuttdecken ausgebildet, wovon ortsfremde Basaltblöcke zeugen. Auch die heute muldenförmigen Trockentäler gliedern sich in den kryogenen Prozeßkomplex. Die Quellhorizonte lagen wegen des Permafrostes höher als heute (Tertiär/Röts), wodurch das Feinmaterial ausgespült wurde.
Denutative Bereiche:
Bereiche mit flächenhaften Abtrag sind in drei Teilbereiche aufgeteilt.
1. Die Meißner-Hochfläche als alte Vorzeitform ohne rezenten, flächenhaften Abtrag.
2. Die Fußflächen, die diskordant über das Ausgangsgestein übergreifen und durch Erosion linienhaft zerschnitten sind. (z.B. nördlich von Vockerode)
3. Die übrigen "hangialen" Gebiete (hangial = rezent hangformend durch anthropogene oder aquatische Einflüsse)
Fluviale Bereiche :
Diese finden sich entlang von Talformen und sind meist durch das Auftreten von Auenlehmen abgegrenzt.
Anthropogene Bereiche:
1. Bergbau und Steinbrüche ð das ursprüngliche Relief ist vollkommen zerstört
2. anthropogene Überformung ð z.B. starke Versiegelung in Siedlungsbereichen
4 Grobgliederung der Prozeßbereiche des Blattes Bad Sooden?Allendorf
Auffallend auf dem Blatt 25-17 sind vier Farbtöne, die auch das Landschaftsbild gut gliedern.
1. Meißner Hochfläche:
Der dunkelbraune-beige Farbton gibt den denutativen Prozeßkomplex an. Wobei ein dunkler Farbton alte Prozesse und helle Farbtöne die jungen oder aktuellen Prozesse widerspiegelt. Das Gebiet des Hohen Meißners hat sich seit dem Tertiär gehoben. Die morphologische Widerständigkeit des Basalts hat ein Plateau von über 700m entstehen lassen. Rezent finden aber keine landschaftsprägenden denutativen Prozesse mehr statt. Zusätzlich findet man auf der Hochfläche organogene Vermoorungsbereiche und lilafarbene Flächen, die auf nivale, gravitativ angelegte Schneenischen im Pleistozän zurückzuführen sind.
2. Die Hänge des Meißner und Bereiche, die zur Werra hin abfallen (Trockentäler)
Diese kryogenen Bereiche weisen Hangschuttdecken auf. In dieser Region kommt es auch gravitativ zu Rutschungen, was die dunkelbraune Farbe kennzeichnet.
3. Das östliche Meißnervorland
Die helle Ockerfarbe gibt einen Bereich mit allgemeiner Hangdenutation an. Hier wird das Gelände, welches landwirtschaftlich stark genutzt wird, durch flächenhafte Abspülung rezent tiefergelegt. Dazwischen liegen Fußflächenreste (dunklere Ockerfarbe) und Entwässerungsbahnen (hellgrün). Weiterhin treten hier petrolfarbene Flächen auf, die durch Subrosion der Zechsteinsalze bzw. -gipse entstanden sind.
4. Talbereiche der Werra
Die grünen Farbtöne bilden den Komplex der fluvial geprägt ist. Neben den rezenten Auen unterscheidet man auch drei pleistozäne Terrassenkomplexe: Niederterrasse in ca. 2-7m relativer Höhe; Mittelterrasse in 18-40m relativer Höhe; Hauptterrasse in 40-80m relativer Höhe. (vgl. MÖLLER & STÄBLEIN 1986, S235)
5 Zusammenfassende Wertung
Die geomorphologische Karte dient nicht dazu die Landschaft, wie sie STÄBLEIN in Kapitel 2 beschrieben hat, darzustellen. Vielmehr soll die GMK 25 die Genese, also die Entwicklung einer Landschaft festhalten und anschaulich machen. Durch die vielen Faktoren und Formen, die ein Relief prägen, wird natürlich auch die Karte komplex. Den anfänglichen Kritikpunkt die GMK sei zu überladen, kann man sicher so nicht stehen lassen. Natürlich ist der Informationsgehalt für viele Fragestellungen mehr als ausreichend. Doch gerade diese Informationsfülle macht die GMK für die unterschiedlichsten Anwender interessant . Die zahlreichen Daten und Informationen sind vor allem für Fachwissenschaftler (Geomorphologen/Geographen) relevant. Doch auch für viele andere Belange, wie die Sicherung und die Analyse des natürlichen Potentials (Ressourcenschutz/Bodenschutz) oder Wasserschutz können die Reliefdaten der GMK von großem Nutzen sein. Je nach Anwendung werden dann eben auch die Detailinformationen wichtig. So können die Angaben über den Skelettanteil im Substrat des Werratals dem Agrarwissenschaftler Aufschluß geben über das zukünftige Nutzungspotential. Der Bodenkundler erkennt die Bodenerosion durch unsachgemäße landwirtschaftliche Nutzung.
Weitere Bereiche, in denen die GMK angewandt werden kann seien hier kurz aufgeführt: (vgl. MÖLLER & STÄBLEIN 1986, S244ff)
- Forstwirtschaftliche Nutzung und Naturschutzgebiete:
Forstleute verwenden die GMK 25 um Pflegepläne zu erstellen und können so einen Großteil der Feldarbeit einsparen. Auch bei der Anlage von Wirtschaftswegen können die Reliefdaten hilfreich sein.
- Deponiestandorte wie im östlichen Meißnervorland
Informationen über die Porosität des Untergrundes, das Gewässernetz, die geomorphographischen Eigenschaften und die dazugehörenden Reliefelemente oder die Bodenarten sind hier entscheidend.
- Wasserwirtschaftliche Nutzung
Die Quellen des Hohen Meißner sind für die Wasserversorgung von Eschwege immer häufiger von Bedeutung. Bei der Untersuchung zukünftiger Nutzungspotentiale spielen neben den geologischen Verhältnissen auch geomorphologische Phänomene, die auf der GMK flächenhaft erfaßt sind, ein Rolle. (z.B. Versiegelung der Meißneroberfläche durch Straßen, Parkplätze oder Haldenbereiche)
Auch in weiteren Gebieten, die hier nicht alle aufgezählt werden können, kann die GMK 25 zukünftig angewandt werden. Die GMK 25 ist also ein Hilfsmittel, das vielseitig eingesetzt werden kann.
6 Abbildungen
Abbildung 1:
Geomorphologische Gliederung des Werra-Meißner-Landes aus STÄBLEIN 1986, S 265
Ergänzende Legendenangaben:
5 Mäandertal des Unterwerrasatteldurchbruchs mit Talweitungen
- Albunger Werraengtal
- Allendorfer Werratalweitungen
- Oberrieden-Werleshäuser Werratalschlingen
23 Soodener Bergland/Grundgebirgshöhen mit Rumpfflächenresten
31 Meißner-Vorland und Weidenhäuser Hügelland mit Karstformen
33 Hoher Meißner/Basaltplateau
Abbildung 2:
Die Informationsschichten der GMK 25 aus STÄBLEIN 1986, S 229
Abbildung 3:
Auszugskarte GMK 25-4 Wehr, Hangneigung und Wölbung aus MÄUSBACHER 1985, S 35
Abbildung 4:
Die Entscheidungsleiter für die Bestimmung geomorphologischer Prozeßbereiche aus STÄBLEIN 1986, S 233
Abbildung 5:
Die Bedeutung geomorphologischer Informationen in verschiedenen nicht?geomorphologischen Fachgebieten aus MÄUSBACHER 1985, S 15
7 Literatur
MÄUSBACHER, R.: Die Verwendbarkeit der geomorphologischen Karte 1:25 000 (GMK 25) der Bundesrepublik Deutschland für Nachbarwissenschaften und Planung, Berliner Geographische Abhandlungen, H. 40, 1986
MÖLLER, K. & STÄBLEIN, G.: Die geomorphologische Karte 1:25 000 Blatt 17, 4725 Bad Sooden-Allendorf - Erkenntnisse und Anwendungen, in: STÄBLEIN, G.: Geo? und biowissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin im Werra-Meißner-Kreis (Nordhessen), Berliner Geographische Abhandlungen, H. 41, 1986, S227-255
MÖLLER, K. & STÄBLEIN, G.: GMK 25 Blatt 17, 4725 Bad Sooden?Allendorf. - Geomorphologische Karte der Bundesrepublik Deutschland 1:25000, Berlin 1984
MÖLLER, K. & STÄBLEIN, G.: Struktur- und Prozeßbereiche der GMK 25 am Beispiel des Meißners (Nordhessen), Berliner Geographische Abhandlungen, H. 35, 1982, S73-85
STÄBLEIN, G.: Geomorphologische Übersicht des Werra-Meißner-Landes, in: STÄBLEIN, G.: Geo- und biowissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin im Werra-Meißner-Kreis (Nordhessen), Berliner Geographische Abhandlungen, H. 41, 1986, S257-265